warum ich mir mit Rollenspielgruppen schwer tue...
Verfasst: 18 Dez 2016, 01:39
Mittlerweile war ich schon in mehreren Runden. Manche waren lustig und schön, andere eher frustrierend - und wieder andere sind entweder am Typ der Spieler, am Zwischenmenschlichen oder der Zeit ins Stocken gekommen. Doch eines ist mir aufgefallen, was sich regelmäßig ereignet - und vielleicht liegt der Fehler da an mir.
Wenn ich mir einen Charakter überlege, dann denke ich mir immer zuerst "Hrm, wie könnte der Charakter denn einer Gruppe IRGENDWAS bringen?" und entwerfe dann etwas um diese Idee herum. Heraus kommt dann ein Charakter mit ein paar Ecken und Kanten, dafür aber auch mit reichlich Dingen, die ihn im Gruppenspiel nützlich machen (sei es der Typ, der gut Wunden versorgen kann, der Verhandlungsgeschick besitzt, der Knarren herstellen bzw. reparieren kann oder jemand, der den fahrbaren Untersatz zusammenschraubt und die Gruppe sicher von A nach B zu bringen weiß) und beim Rest zumindest nützlich ist bzw. nicht sinnlos in der Gegend rumsteht.
Nun ist es aber leider so, dass ich dann, wenn ich den Charakter fertig habe und mich mit den anderen treffe, meist (bislang jetzt in DREI Runden) auf Charaktere treffe, bei denen sich sowohl mein Charakter als auch ich als Spieler mich frage, WARUM sich solche Leute (also die Charaktere) denn ÜBERHAUPT einer Gruppe anschließen würden. Denn das, was ich da antreffe, könnte gut und gerne als Anmiet-Söldner durchgehen, dem es NUR und AUSSCHLIESSLICH ums Geld geht. Gruppenaffinität, Verpflichtungen in Richtung Religion, Politik, Abhängigkeiten, Freundschaften...Fehlanzeige. Auch das Spiel dieser Charaktere (bzw. der Spieler dahinter) endet meist in einem "Was bringt MIR das denn?". Das die Gruppe gerade gemeinsam dem Tod von der Schippe gesprungen ist, das ein Char dem anderen gerade MEHRFACH das Leben gerettet hat, das man gemeinsam im Schützengraben liegt, man gemeinsam reist und Smalltalk macht, einander kennen lernt und sich ggf. eine Freundschaft bzw. zumindest Respekt vor den Fähigkeiten der anderen Gruppenmitglieder gegenüber bilden sollte - Fehlanzeige. Im besten Falle wird man als Kugelfang oder kostenloses Medikit betrachtet, jegliche Unzulänglichkeiten des Charakters als Grund genommen, von diesem genervt zu sein (statt es als Chance anzusehen, mehr über die Charaktere zu lernen) und daraus dann Spannungen zu bilden, die das Spiel schlußendlich kaputt machen.
Kurz zusammengefasst: Charaktere, die so flach sind, dass man ihren Background problemlos auf nen Bierdeckel schreiben könnte. Charaktere, die so komplex wie ein 2-teiliges Puzzle sind und die sich NUR durch die Stats auf dem Charakterbogen definieren, deren höchstes Ziel es ist, eine Menge X an Geld bzw. irgendeine bestimmte Fähigkeit, Combo oder einen bestimmten Zauberspruch ENDLICH beherrschen zu können, weil sie dann quasi alles solo platt machen können, was ihnen der GM entgegen wirft.
Interessanterweise bin ich es nicht, der sich von solch flachen Spielern "gestört" fühlt, sondern sie sich von mir - der ich meinen Charakteren eben Tiefgang verleihen will (nur zur Info: Wenn ich leite, hat auch JEDER meiner NPCs und Charaktere, die da auftreten, eine Hintergrundgeschichte. Einen WINZIGEN Teil davon hab ich mal für zwei Connections ins Tagebücherforum gepostet. Allerdings auch wirklich nur das, was ein Spieler auf Anhieb und OHNE Recherchewürfel erfahren dürfte. Das GM-Wissen bzw. das, was es noch über die Charaktere zu enthüllen gibt, ist mehr als dreimal so lang und widerspricht dem Geposteten an einigen Stellen sogar. Und ja, ich freue mich schon drauf, wenn die Spieler immer mehr davon enthüllen und sich ihre Gegenüber dann in ihrer Wahrnehmung langsam wandeln. Das macht meiner Meinung nach den Reiz des Rollenspiels aus). Und ich frage mich jetzt ehrlich und ernsthaft: Bin ich wirklich DERART falsch gepolt, dass ich Wert auf Charakterplay setze? Wo ist der Fehler? Weil eine echte, konkrete Antwort habe ich bislang nie erhalten - nur immer vages Blabla (wenn überhaupt).
Wenn ich mir einen Charakter überlege, dann denke ich mir immer zuerst "Hrm, wie könnte der Charakter denn einer Gruppe IRGENDWAS bringen?" und entwerfe dann etwas um diese Idee herum. Heraus kommt dann ein Charakter mit ein paar Ecken und Kanten, dafür aber auch mit reichlich Dingen, die ihn im Gruppenspiel nützlich machen (sei es der Typ, der gut Wunden versorgen kann, der Verhandlungsgeschick besitzt, der Knarren herstellen bzw. reparieren kann oder jemand, der den fahrbaren Untersatz zusammenschraubt und die Gruppe sicher von A nach B zu bringen weiß) und beim Rest zumindest nützlich ist bzw. nicht sinnlos in der Gegend rumsteht.
Nun ist es aber leider so, dass ich dann, wenn ich den Charakter fertig habe und mich mit den anderen treffe, meist (bislang jetzt in DREI Runden) auf Charaktere treffe, bei denen sich sowohl mein Charakter als auch ich als Spieler mich frage, WARUM sich solche Leute (also die Charaktere) denn ÜBERHAUPT einer Gruppe anschließen würden. Denn das, was ich da antreffe, könnte gut und gerne als Anmiet-Söldner durchgehen, dem es NUR und AUSSCHLIESSLICH ums Geld geht. Gruppenaffinität, Verpflichtungen in Richtung Religion, Politik, Abhängigkeiten, Freundschaften...Fehlanzeige. Auch das Spiel dieser Charaktere (bzw. der Spieler dahinter) endet meist in einem "Was bringt MIR das denn?". Das die Gruppe gerade gemeinsam dem Tod von der Schippe gesprungen ist, das ein Char dem anderen gerade MEHRFACH das Leben gerettet hat, das man gemeinsam im Schützengraben liegt, man gemeinsam reist und Smalltalk macht, einander kennen lernt und sich ggf. eine Freundschaft bzw. zumindest Respekt vor den Fähigkeiten der anderen Gruppenmitglieder gegenüber bilden sollte - Fehlanzeige. Im besten Falle wird man als Kugelfang oder kostenloses Medikit betrachtet, jegliche Unzulänglichkeiten des Charakters als Grund genommen, von diesem genervt zu sein (statt es als Chance anzusehen, mehr über die Charaktere zu lernen) und daraus dann Spannungen zu bilden, die das Spiel schlußendlich kaputt machen.
Kurz zusammengefasst: Charaktere, die so flach sind, dass man ihren Background problemlos auf nen Bierdeckel schreiben könnte. Charaktere, die so komplex wie ein 2-teiliges Puzzle sind und die sich NUR durch die Stats auf dem Charakterbogen definieren, deren höchstes Ziel es ist, eine Menge X an Geld bzw. irgendeine bestimmte Fähigkeit, Combo oder einen bestimmten Zauberspruch ENDLICH beherrschen zu können, weil sie dann quasi alles solo platt machen können, was ihnen der GM entgegen wirft.
Interessanterweise bin ich es nicht, der sich von solch flachen Spielern "gestört" fühlt, sondern sie sich von mir - der ich meinen Charakteren eben Tiefgang verleihen will (nur zur Info: Wenn ich leite, hat auch JEDER meiner NPCs und Charaktere, die da auftreten, eine Hintergrundgeschichte. Einen WINZIGEN Teil davon hab ich mal für zwei Connections ins Tagebücherforum gepostet. Allerdings auch wirklich nur das, was ein Spieler auf Anhieb und OHNE Recherchewürfel erfahren dürfte. Das GM-Wissen bzw. das, was es noch über die Charaktere zu enthüllen gibt, ist mehr als dreimal so lang und widerspricht dem Geposteten an einigen Stellen sogar. Und ja, ich freue mich schon drauf, wenn die Spieler immer mehr davon enthüllen und sich ihre Gegenüber dann in ihrer Wahrnehmung langsam wandeln. Das macht meiner Meinung nach den Reiz des Rollenspiels aus). Und ich frage mich jetzt ehrlich und ernsthaft: Bin ich wirklich DERART falsch gepolt, dass ich Wert auf Charakterplay setze? Wo ist der Fehler? Weil eine echte, konkrete Antwort habe ich bislang nie erhalten - nur immer vages Blabla (wenn überhaupt).